Wie du das Schreiben eines Romans durchhältst
„Man wird zum Schriftsteller, indem man schreibt.“
Margaret Atwood
Warum eine Schreibroutine wichtig ist, wenn man einen Roman schreiben will
»Man wird zum Schriftsteller, indem man schreibt. Es gibt keinen anderen Weg. Also tun Sie es, tun Sie es öfter, tun Sie es noch einmal, tun Sie es besser. Scheitern Sie, scheitern Sie besser. Setzen Sie sich an die Tastatur. Nimm den Stift in die Hand, anstatt darüber zu grübeln, dass du es nicht tust. Tun Sie es, egal wie mies Sie das Ergebnis auch finden mögen. Zumindest bewegen Sie sich.« Das sagt Bestsellerautorin Margaret Atwood.
Eine Schreibroutine ist eine konsequente Herangehensweise an die Aufgabe, dein Buch zu schreiben, so dass es sich erreichbarer anfühlt. Manche Autoren können Bücher in kürzester Zeit verfassen. Andere brauchen Jahre.
Nicholas Evans soll 14 Tage an seinem Debüt »Der Pferdeflüsterer« geschrieben haben.
Danielle Steel ist ebenfalls dafür bekannt, sehr schnell und sehr viel zu schreiben.
Aber die meisten haben ein Leben, das auch noch gelebt werden will. Und gerade wer das Schreiben nebenbei betreibt, kann nicht immer ganze Zeitabschnitte für das Schreiben eines Buches reservieren.
Da hilft es, einen Zeitplan für das Schreiben aufstellen und ihn an unsere persönliche Kreativität anpassen. Das Ziel ist es, das Projekt in überschaubare Abschnitte zu unterteilen und sich zu verpflichten, diese abzuschließen.
Deine Schreibroutine sollte sich an deinen kreativsten und produktivsten Zeiten orientieren, daran, wie viel Zeit du bereit bist, dir zu nehmen, und daran, dass du einen inspirierenden, ablenkungsfreien Ort für deine Arbeit wählst.
Wir alle haben 24 Stunden zur Verfügung. Wofür wir sie nutzen, bleibt uns überlassen. Wir können drei Stunden bei Netflix rumhängen und Filme schauen, oder in der Zeit ein paar Seiten zu Papier bringen.
Eine Schreibroutine hilft, wenn du Vollzeit arbeitest oder kleine Kinder hast und nebenbei ein Buch schreiben möchtest. Wenn du dein Schreibprojekt mit einer Vollzeitbeschäftigung vereinbaren musst, ist ein fester Schreibplan ein Muss.
Überlege dir, wann du den Stift zu Papier bringen kannst – vielleicht in der Mittagspause, auf dem Heimweg oder in deinem Lieblingscafé am Samstagmorgen? Oder morgens noch vor dem eigentlichen Klingeln des Weckers? Wenn du nicht immer am Computer sitzen kannst, kannst du deine Ideen auch mit dem Handy aufnehmen, z.B. diktieren. Die Technik verwandelt deine gesprochenen Worte dann in geschriebenen Text. Das mache ich gerne, wenn ich irgendwo bin und keinen Computer dabei habe. Moderne Cloudsysteme übertragen die Diktate dann sofort an deinen Computer.
Eine Schreibroutine eignet sich auch für Zauderer.
Ein Ziel zu haben, kann der Prokrastination einen Riegel vorschieben. Das Problem liegt vielleicht nicht darin, dass du nicht weißt, wie man konsequent schreibt, sondern eher darin, dass du mehr Orientierung brauchst.
Anstatt zur vereinbarten Zeit zum Schreiben zu erscheinen und auf eine leere Seite zu starren, solltest du einen Plan haben. Mach dir klar, was du in jeder Sitzung in Angriff nehmen willst – vielleicht eine bestimmte Anzahl von Wörtern, ein bestimmtes Kapitel oder die Überarbeitung der Arbeit der letzten Woche, um die Flusen zu entfernen.
Auch deshalb habe ich gern ein Szenentreatment, das hilft mir, den Überblick zu behalten, was ich morgen schreiben will. Dabei kann auch das Unterbewusstsein arbeiten und zwischenzeitlich Ideen liefern. Außerdem kommt einem die Aufgabe nicht mehr so riesig wir, weil sie in kleine, überschaubare Abschnitte eingeteilt wird, für die es schon einen groben Fahrplan gibt, was passieren soll.
Wenn du erst einmal die idealen Bedingungen für das Schreiben gefunden und Zeit in deinem Terminkalender reserviert hast, wird sich das Schreiben weniger wie eine lästige Pflicht anfühlen. Es kann sogar zu etwas werden, auf das du dich in deiner Woche freust. Es ist wie ein kleiner Kurzurlaub aus dem Alltag.
Wenn du dir diese Zeit zum Schreiben nimmst, bleibst du motiviert und auf dem richtigen Weg, um deine Ziele zu erreichen.
Wenn du dir deine schriftstellerischen Ziele in überschaubare Abschnitte unterteilst und in deiner Woche Zeit für die Arbeit daran einplanst, wird sich das Projekt als Ganzes leichter verwirklichen lassen. Du kannst deine Fortschritte erkennen und sehen, wie jede Schreibsitzung dich der Ziellinie näher bringt.
Der weltberühmte Horrorautor Stephen King schreibt jeden Tag, auch im Urlaub oder in den Ferien. Er besteht darauf, dass regelmäßiges Schreiben die Beziehung zu den Figuren und der Handlung verbessert.
Hier kommen die besten Tipps, wie man konsequent schreibt.
Wähle die richtige Tageszeit. Da ist jeder Mensch anders. Finde heraus, was dir am besten bekommt. Ich schreibe am liebsten am Nachmittag, wenn alles andere erledigt ist. Dann bin ich entspannt und setze mich an mein Buch, um mit meinen Figuren mitzufiebern. Eine Autorenkollegin hingegen schreibt immer morgens. Sie steht sechs Uhr auf und schreibt.
Hauptsache ist du schreibst, selbst wenn es nur 30 Minuten am Tag sind.
Überleg dir vorher, was du schreiben willst. Wenn du einen Plan hast und dir darüber im Klaren bis, was du in jeder Schreibsitzung erreichen willst, wirst du motiviert und konzentriert bleiben.
Unterteile jedes Kapitel in kleinere Ziele, damit du deine Fortschritte verfolgen kannst.
Eine Gliederung oder ein Szenentreatment zu erstellen, bevor du mit dem Schreiben beginnst, kann ebenfalls hilfreich sein, da du so einen Fahrplan hast, dem du folgen kannst.
Du kannst den Plan jederzeit ändern, wenn du dich zu etwas anderem inspiriert fühlst, aber es ist wichtig, dass du eine Vorstellung davon hast, wohin du gehen willst.
Der amerikanische Autor Justin Cronin ist berühmt für seine Vampir-Bestseller-Trilogie, zu der auch „Die Passage“, „Die Zwölf“ und „Die Stadt der Spiegel“ gehören. Er schrieb das erste Buch der Reihe, als er als Englischprofessor an der Rice University arbeitete und gleichzeitig seine Familie zu Hause großzog. Ihm hat es geholfen, sein Ziel zu erreichen, indem er sich täglich an eine kleine Anzahl von Wörtern hielt.
Arbeite an einem produktiven Ort (der dich inspiriert!)
Idealerweise suchst du dir einen Ort zum Schreiben, an dem du dich wohl fühlst und dich konzentrieren kannst. Das kann ein gemütliches Café mit gutem Kaffee sein oder ein heller, luftiger Raum in deinem Haus mit Aussicht.
Manche Menschen bevorzugen beim Schreiben absolute Stille, während andere gerne Musik oder weißes Rauschen im Hintergrund hören.
Es gibt keine richtige oder falsche Antwort – es geht nur darum, herauszufinden, was für dich gut ist, und dafür zu sorgen, dass dein Schreibplatz ein Ort ist, an dem du gerne Zeit verbringst.
Eine beständige Schreibroutine wird dir helfen, dein Ziel, nämlich das Ende des Buches zu erreichen. Wenn du im Voraus planst, dir eine Anzahl von Wörtern setzt und einen produktiven Ort zum Arbeiten findest, wirst du auf dem Weg zum Schreiberfolg sein. Jeden Tag eine Seite – und in einem Jahr hältst du das fertige Manuskript in der Hand.
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Lesetipp
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